Geschichte der Bücherei
Abersee ist ein kleiner Ort im Salzkammergut mit rund 2000 Einwohnern. Es ist keine eigene Gemeinde. Die Hälfte gehört zu Strobl, die andere Hälfte zu St. Gilgen. Und trotzdem ist Abersee ziemlich eigenständig. Es gibt sehr viele Vereine und unter Pfarrer Georg Hager wurde gemeinsam eine Kirche gebaut, die 1986 eingeweiht wurde. Bei der Planung wurde damals schon im Unterbau der Kirche eine Bücherei geplant. Adelheid Knoblechner und Hedwig Maier begannen 1987 mit 500 Büchern auf 60 m². Am 07. April 1987 war die Eröffnung. Im Laufe der Jahre kamen Mitarbeiterinnen dazu, ein Teil vom Pfarrsaal durfte mitbenutzt werden – allerdings mit der Auflage, dass bei Veranstaltungen immer wieder alles zurückgeschoben werden musste. 1997 wurde der erste Computer durch Spenden gekauft. Mit dem Erlös von Buchausstellungen und Pfarrcafes wurden neue Regale gekauft. Dann wurde die Idee eines Flohmarktes geboren: an einem Tag können alle Sachen, die leicht tragbar sind abgegeben werden, am nächsten Tag haben wir dann verkauft und auch ein Kaffeestüberl aufgemacht. Damals wurde noch nicht von Nachhaltigkeit gesprochen – aber es haben sich die gefreut, die was gebracht haben und auch die, die was gefunden haben. Und wir hatten wieder finanzielle Mittel für Neues. Im Jahr 2018 wurde die Wohnung neben der Bücherei frei. Diese 120 m² könnten wir gut für eine neue Bücherei nützen, dann müssten wir nie mehr ausräumen… Nach einigen Sitzungen mit Pfarrgemeinderat, Pfarrkirchenrat und Erzdiözese wurde uns die Genehmigung erteilt. Von Februar bis Juni 2019 konnten wir den Umbau durchführen. Am 09. Juni war die erste Ausleihe in der neuen, hellen und gemütlichen Bücherei. Die Finanzierung wurde mit Unterstützung von der Erzdiözese Salzburg, den Gemeinden Strobl und St. Gilgen und von vielen freiwilligen Helfern und Spendern bewältigt. Auf 120 m² findet man nun rund 8500 Medien aller Art: Bücher, Zeitschriften, Spiele, Tonies, CDs und DVDs. Das Team besteht zur Zeit aus 11 Mitarbeiterinnen – davon haben 5 die Ausbildung zur ehrenamtlichen Bibliothekarin abgeschlossen. Wir arbeiten alle ehrenamtlich und mit großer Freude und Engagement. Wir sind ein fester Bestandteil des Dorflebens - Ein Treffpunkt für Alt und Jung, Einheimische und Gäste. An unserem runden Tisch am Kachelofen kann man gerne einen Kaffee genießen, ein Buch lesen oder mit anderen ins Gespräch kommen. Die gemütliche Bank in der Kinderecke nützen viele Familien zum Vorlesen. Im Sommer kommen sehr viele Gäste zu uns, die positiv überrascht sind von unserer kleinen Bücherei am Land, sie besuchen auch gerne den Spieletreff. Ein Pfarrer hat einmal zu uns gesagt: „ Büchereiarbeit ist auch eine Art Seelsorge und somit ist diese Arbeit, die ihr für die Menschen leistet, sehr wichtig!“